Aschermittwoch ist alles vorbei? Nein: 
Die Fastenzeit beginnt!

Ich fasse euch hier in Kurzform ein paar Fakten zu unterschiedlichen Fastenarten zusammen und gebe ein paar Tipps, wie ihr einfach ohne klassische Fastenkuren eurem Körper etwas Gutes tun könnt:

Fasten war für unsere Vorfahren ganz normal, da Essen nicht dauerhaft zur Verfügung stand. Unser Körper ist also dafür ausgelegt. 

Die Verdauungsarbeit benötigt in etwa 30% unseres Energiestoffwechsels. Wird diese heruntergefahren, kann der Körper die freiwerdende Energie in die Heilung von Krankheiten investieren .

Das klassische Fasten (z.B. nach Buchinger) hat nichts mit dem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder Dinge zu tun, sondern mit dem Verzicht bzw. der Reduktion der Nahrung im Allgemeinen. Heute wird die Fastenzeit oft als Anlass genommen auf bestimmte Dinge wie Alkohol oder Süßigkeiten zu verzichten. So verzichten manche Leute auch auf ganz andere Dinge wie Nahrungsmittel. z.B. das Handy. Denn man muss sich nicht gleich einer klassischen Fastenkur unterziehen, um seinen Körper etwas Gutes zu tun und sein Wohlbefinden zu steigern. So kann man z.B. den Beginn der christlichen Fastenzeit oder den Ramadan als Impuls nehmen sich Stück für Stück, in seinem eigenen Tempo an ein neues gesünderes Leben anzunähern. 

  • Heilfasten (z.B. Buchinger-Fasten 10 Tage bis zu 4 Wochen)
    • Ist der Begriff unter dem das klassische Fasten verstanden wird
      • 2 Entlastungstage
      • 4 bis 22 Fastentage (je nach Indikation: präventiv oder kurativ)
      • 4 Aufbautage
    • Reinigung von Körper, Geist und Seele am besten fernab des Berufsalltags
    • Der Körper geht in den Hungerstoffwechsel: Blutdruck und Blutzuckerspiegel sinken, die Fettreserven werden zur Energiebereitstellung angegriffen
      • Entlastung des Stoffwechsels und Aktivierung der Selbstheilungskräfte
      • Fett wird in der Leber in Ketone umgewandelt, wenn die Glykogenspeicher in Leber und Muskeln leer sind. Dies sind Signalmoleküle, die die Zellen vor oxidativem Stress schützen. D.h. sie verlangsamen die Alterung und schützen vor Krankheiten
      • Nach 12 h Nahrungsentzug betreiben die Zellen „Recycling“ (Autophagie): Abfallstoffe, die z.B. Entzündungen und chron. Krankheiten begünstigen werden zum Aufbau neuen Zellmaterials benutzt, was eine Linderung von Krankheiten zur Folge haben kann
    • Verschiedenste Varianten sind möglich: z.B: Tee-, Wasser-, Saft- oder Schleimfasten
    • Immer mit dem Wechsel zwischen Ruhe- und Bewegungseinheiten verbunden
      • Bewegung ist wichtig um einem Muskelabbau während des Fastens vorzubeugen!
    • Nutzen:
      • Kann einen Impuls geben zur Veränderung des Lebensstils
      • Verschafft wissenschaftlich erwiesen Linderung bei z.B. Fibromyalgie, Rheuma, Darmerkrankungen wie Reizdarm oder psychosomatischen Erkrankungen
      • Kann z.B. eine Fettleber und Bluthochdruck heilen
      • Wirkt präventiv bei kardiovaskulären Erkrankungen
    • Achtung!
      • Die schnelle Gewichtsreduktion ist nur ein schöner Nebeneffekt! Zur dauerhaften Gewichtsreduktion muss eine Ernährungsumstellung erfolgen, damit kein JoJo-Effekt eintritt.
      • Beim Fasten im Berufsalltag: 
        • reduzierte Reaktionszeit, Kreislaufprobleme oder Gereiztheit vor allem zu Beginn können zum Problem werden für ungeübte Faster 
      • Bestimmte Risikogruppen, Kinder und Schwangere/Stillende dürfen nicht klassisch fasten. Bei Vorerkrankungen ist besser von Selbstversuchen abzusehen und zuvor mit dem Hausarzt Rücksprache zu halten!

 

  • Intervallfasten 14:10 (oder auch 12-16 : 12-8)
    • Einfacher und auch dauerhaft zu praktizieren
    • Kurbelt die Fettverbrennung über Nacht an
      • 14 Stunden lang wird nichts gegessen, 10 Stunden über Tag darf gegessen werden. 
    • Zur weiteren Fettverbrennung, am besten nur 3 Mahlzeiten am Tag essen, keine Snacks. 
    • Wirkt präventiv und regenerativ
      • Stoffwechselkrankheiten können geheilt werden
    • Hat in wissenschaftlichen Versuchen u.a. auch einen positiven Effekt auf Alzheimer gezeigt
      • Neue Neuronen werden im Hypocampus gebildet, dadurch wird die Gedächtnisleistung gesteigert

 

Eine klassische Fastenkur beispielsweise nach Buchinger ist bei vielen oftmals eine zu große Herausforderung vor allem im Berufsalltag oder in der Familie mit kleinen Kindern! 

Dennoch kann man vieles tun, was dem Körper gut tut!

  • Generell notwendig zum Fasten oder zu einer dauerhaften Ernährungsumstellung:
    • Der Wille zur Veränderung und auch besonders die Unterstützung im sozialen Umfeld
      • Wie hoch ist mein Leidensdruck?
      • Welche Möglichkeiten habe ich im Berufsalltag?
      • Wie stark ist die Unterstützung durch meinen Partner?
    • Die Einsicht, dass ich etwas an meiner Ernährung ändern muss, um meinem Körper etwas Gutes zu tun
    • Achtung bei schlagartigem Verzicht von heute auf morgen: Insbesondere auch unser Gehirn verlangt nach dem Gewohnten. Es stellt sich Frust ein und das Durchhalten wird nahezu unmöglich!
    • Mit einfach umsetzbaren Maßnahmen starten. Diese sind z.B.
      • Nur noch 3 Mahlzeiten am Tag essen
      • Snacken zwischen den Mahlzeiten treibt den Blutzuckerspiegel wieder nach oben und stört die Fettverbrennung. Wenn Snacks, dann möglichst direkt nach einer Mahlzeit und in Maßen (Ziel ist max. 1 Hand voll Süßes am Tag, darunter zählen auch süße Brotauftriche)
      • Auf zu viel Fleisch, Frittiertes und /oder weiterverarbeitet Produkte verzichten (Ziel sind max. 300g Fleisch pro Woche)
      • Mehr Obst und Gemüse essen (Ziel sind mindestens 3 Hand voll Gemüse und  2 Hand voll Obst am Tag)
      • Vollkorn satt Weißmehl zu essen (um den Blutzuckerspielgel langsamer ansteigen zu lassen und länger aufrecht zu erhalten)
      • 1,5l energiearme Getränke (Wasser, Kräutertee) trinken. Sich langsam von gesüßten Getränken z.B. durch Verdünnung mit Wasser entwöhnen

 

Was bringt mir das eigentlich, wenn ich verzichte?

Da in der Fastenzeit viele Menschen insbesondere auf Alkohol und Süßigkeiten verzichten, hier ein paar Vorteile:

  • Gewichtsabnahme
  • Besserer Schlaf bei Alkoholverzicht am Abend
  • Herz, Leber und die Verdauungsorgane profitieren
  • Besseres Hautbild
  • Man fühlt sich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fitter 
  • Stärkung der Resilienz durch den bewussten Verzicht, für alle Bereiche des Lebens. 

 

Generell, insbesondere auch außerhalb der Fastenzeit gilt aber:

Essen hat immer noch mit Genuss zu tun! Es ist vollkommen ok mal über die Stränge zu schlagen, z.B. bei gesellschaftlichen Events. Wichtig ist jedoch, dass man sich die Tage danach wieder mäßigt um dauerhaft gesund zu bleiben.

 

©Marion Auer. Alle Rechte vorbehalten.

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